Der Gelbe Enzian (Gentiana lutea) ist eine heimische Pflanze aus der großen Familie der Enziangewächse (Gentianaceae) mit einer langen Tradition in der Naturheilkunde. Bereits im 1. Jahrhundert nach Christus erwähnte einer der bekanntesten Ärzte der Antike, Pedanios Dioskurides, in seinem Werk über Arzneistoffe den gelben Enzian als Heilmittel.
Die gelbblühende Staude wächst in europäischen Gebirgen bevorzugt auf sonnigen und kühlen Standorten in bis zu 2.500 Höhenmetern. Enziane können 70 Jahre alt und ihre Wurzelstöcke dabei bis zu sieben Kilogramm schwer werden. Das Graben von Enzianwurzeln in Wildwuchs ist aber streng limitiert. In vielen Gebieten Österreichs steht der Enzian seit den sechziger Jahren unter Naturschutz.
Arzneilich wird der Wurzelstock des Gelben Enzians (Gentianae radix) verwendet. Auszüge der Wurzel wirken verdauungsfördernd, appetitregulierend, tonisierend (kräftigend), ausgleichend auf das Immunsystem, fiebersenkend, antirheumatisch, entzündungshemmend, wundheilungsfördernd und durchblutungsfördernd.
Hauptverantwortlich für die vielseitigen Wirkungen sind stark bitter schmeckende Pflanzenstoffe: die Secoiridoid-Bitterstoffe (Gentiopikrosid und Amarogentin). Amarogentin hat einen Bitterwert von 58 Millionen, was bedeutet, dass 1g dieser Substanz, 58 Tausend Liter Wasser immer noch bitter schmecken lässt. Damit rangiert Amarogentin auf Platz 1 der bisher bekannten bitteren Substanzen in der Natur.
Was bewirken die Bitterstoffe?
Durch Stimulierung von Bitterstoff-Rezeptoren im Mund und Magen-Darm-Trakt wird die Produktion der Verdauungssäfte gesteigert. Der Speichelfluss, die Gallensekretion und der Gallenfluss werden angeregt und Gastrin, ein Peptidhormon des Magen-Darm-Trakts, verstärkt ausgeschüttet, was wiederum die Sekretion von Magensäure erhöht. So kann die Nahrung besser aufgespalten, der Speisebrei schneller durch Magen und Dünndarm geleitet und die Verdauung auf diese Weise optimiert werden.
Ebenso können Bitterstoffe den Appetit regulieren und Heißhunger-Attacken reduzieren. Dies beginnt bereits im Mund, denn dort vermittelt uns der bittere Geschmack das Ur-Warnsignal „bitter ist giftig“. Diese Geschmacksinformation war für unsere Vorfahren überlebenswichtig und ist tief in uns verankert. Der Körper reagiert sofort mit Ablehnung und der Appetit verfliegt. Verantwortlich dafür ist das, über den Magen-Darm-Trakt freigesetzte, Hormon Cholecystokinin. Cholecystokinin hemmt den Appetit und signalisiert dem Gehirn mit dem Essen aufzuhören.
Bitterstoff-Rezeptoren befinden sich aber nicht nur im Verdauungstrakt. Mehr als 25 dieser Rezeptoren sind bisher bekannt und beinahe in allen Organen des menschlichen Körpers zu finden. Dort zeigen sie vielfältige Effekte. An der Lunge, beispielsweise, wirken Bitterstoffe krampflösend und erleichtern das Abhusten. Im Tierversuch konnte auch eine gefäßschützende Wirkung sowie ein positiver Einfluss auf den Blutzucker festgestellt werden.
An der Haut fördern die Bitterstoffe die Bildung von Schutzproteinen und Lipiden, und damit die Ausbildung einer intakten Hautbarriere, weshalb die Enzianwurzel in der Naturheilkunde seit jeher einen festen Stellenwert in der Behandlung von Wunden hat. Studien belegen außerdem eine entzündungshemmende Wirkung von äußerlich angewendetem Enzianextrakt auf der Haut. Beschrieben wurde auch eine antibakterielle Wirkung.
Entsprechend ihres großen Wirkspektrums verfügt die Enzianwurzel über ein weitgestreutes Anwendungsgebiet. Zu ihren Indikationen zählen Verdauungsbeschwerden mit Völlegefühl, Blähungen, Magensaftmangel, Schwächezustände (körperlichen oder seelischen Ursprungs) und Kreislaufschwäche. Aufgrund der sowohl kräftigenden und ausgleichenden Wirkung auf das Immunsystem als auch der fiebersenkenden Wirkung, wird der Gelbe Enzian auch bei Erkältungskrankheiten und Nasennebenhöhlen-Entzündungen eingesetzt.
Wichtige Hinweise
Bei Bluthochdruck, Magen- und Darmgeschwüren oder einer Übersäuerung des Magens sollte man auf eine Anwendung des Gelben Enzians verzichten. Für die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren sowie Schwangeren und Stillenden liegen noch keine Untersuchungen zur Unbedenklichkeit vor.
Produkt- und Anwendungstipps*
PHYTOPHARMA Enzian Tinktur
Zur komplementärmedizinischen Anwendung.
ECHT BITTER Kräuterspray
Zur Hemmung von Heißhunger auf Süßes. Spray zum Einsprühen in den Mund mit Enzian, Artischocke, Tausendguldenkraut, Orangenschale, Löwenzahn, Wermut, Mariendistel, Schafgarbe.
SINUPRET® Lösung/ Saft/ Tabletten
Pflanzliches Arzneimittel mit Enzianwurzel, Schlüsselblumenblüte mit Kelch, Gartensauerampferkraut, Holunderblüte, Eisenkraut zur Behandlung von Beschwerden bei akuten und chronischen Entzündungen der Nasenschleimhaut und der Nasennebenhöhlen (z.B. zur Verflüssigung von zähem Schleim).
ARZNEIBUCHMONOGRAPHIEN
• Enzianwurzel geschnitten (Radix Gentianae)
• Enziantinktur (Tinctura Gentianae)
Flüssigauszug aus der Enzianwurzel, Bitterwert mind. 1000.
• Bittere Tinktur (Tinctura Amara)
Mit Enzian, Bitterklee, Tausendguldenkraut, Bitterorangenschale, Bitterwert mind. 2000.
• Zusammengesetzte Chinatinktur (Tinctura Chinae comp.)
Mit Enzian, Chinarinde, Bitterorangenschale, Ceylonzimtrinde, Bitterwert mind. 1000.
*Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.
Tipp:
Enzianwurzel – Teebereitung mittels Kaltwasserauszug:
Die Bitterstoffe lassen sich mit kaltem Wasser gut aus der Wurzel lösen. Dazu wird 1 TL Enzianwurzel mit 300ml kaltem Wasser angesetzt und 8 Stunden unter gelegentlichem Umrühren stehen gelassen. Danach wird abgeseiht. Zur Anregung der Magensaftbildung kann eine Tasse (kalt oder erwärmt) eine halbe Stunde vor dem Essen getrunken werden, bei Verdauungsbeschwerden gleich danach.
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